Die Hofwerkstätte



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Bauernhöfe, speziell in abgelegenen Tälern, waren großteils Selbstversorger. Das machte es notwendig, Reparaturen an Gerätschaften selbst zu erledigen und diverse Arbeitsgeräte, die einem hohen Verschleiß ausgesetzt waren, im Eigenbau zu produzieren. Da unser Hof trotz der schwierigen Zeiten und dank des Einsatzes seiner Besitzerfamilien im Großen und Ganzen eine gute Entwicklung nahm, entstanden auch mehr und mehr Gebäude die dieser Notwendigkeit Rechnung trugen. Das ober Bild ist eine Aufnahme aus dem Jahr 1951, in dem diese Nebengebäude noch vorhanden waren.

Doch die Zeiten haben sich radikal geändert. Je entwickelter eine Gemeinschaft wird, desto mehr rentiert sich Spezialisierung: Durch eine zugegeben sehr langsame Verbesserung der Lebensstandards und nicht zuletzt touristischer Nebeneinnahmen kam ab der Jahrhundertwende endlich Bargeld in die Kassen der Bauern. Es war möglich, sich Gerätschaften zu kaufen, mussten nicht zeitaufwendig selbst gebaut werden. Umgekehrt hatten Handwerker einen stetigen Absatz, mussten die Täler also nicht nur kurzzeitig aufsuchen, um komplizierteres zu reparieren, oft nur im Tauschhandel gegen Lebensmittel, Leinen oder ähnliche bäuerliche Produkte. Sie konnten vor Ort sesshaft werden, bzw. hatten Jugendliche, die Möglichkeit auswärtig ein Handwerk zu erlernen und dieses dann aufgrund der größeren Nachfrage in ihrem Heimattal auszüben.

Diese Gebäude bestand nur wenige Jahre: Saustall im Erdgeschoß, Knechtkammer im Obergeschoß. Hier kam Peter Niederseer, späterer Besitzer des Steinachhofes zur Welt.

Im Laufe der 60er und 70er Jahre verschwanden fast alle Zusatzgebäude: Getreide war billiger beim Krämer zu bekommen, Leinen konnte der Baumwolle nicht paroli bieten, Schmiede, Wagner hatten Ihre Werkstätten in Saalbach. Kurzzeitig entstand ein neues Gebäude: Der ans Bauernhaus angebaute Saustall war eigenes Gebäude mit einer Kammer für einen Knecht im Dachgeschoß, später wohnte mein Onkel Peter dort, bevor er das Steinachgut übernahm.
1962 ersetzte ein neues, massiv gebautes Gebäude die Holz-, die Wagnerhütte und auch die Werkstatt der Schmiede. Die Waschküche war bereits seit 5 Jahren im Rahmen des Küchenumbaues ins Bauernhaus integriert. Dieses Gebäude ist nach diversen Umbauten 1971, 1990, 1998 seit 2019 mit dem Hauptgebäude verbunden und hat wieder eine Optik bekommen, die einem Jahrhunderte altem Gut entspricht (–> der Gebäudeteil ganz links). Die letzten separaten Gebäude (Droatkasten, Saustall, Gülleraum) verschwanden 1967/68 im Rahmen des Stallneubaues.

Inhalt



1 – Werkstätten am Hof
2 – Wasserwaage
3 – Rauhbank
4 – Federhobel
5- Falzhobel
6 – Speichenspanner
7 – Markiereisen
8 – Hohldechsel

9 – Schraubzwinge
10 – Schraubzwinge
11 – Handhobel
12 – Bankhaken
13 – Zirkel
14 – Holzbohrer
15 – Schraubzwinge
16 – Gratsäge
17 – Brustleier
18 – Lotschnur
19 – Nuthobel
20 – Lotschnur
21 – Stichsäge

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1. Schmiede und Waschküche6. Bauernhaus
2. Kapelle (vermutlich 17. Jhd.)7. Droatkasten (Getreide/Flachslager)
3. Wagnerhütte8. Stall
4. Holzhütte für Brenn und Zaunholz9. Bienenhaus (an Stall angebaut)
5. Kurzzeitig verlegte man den ans Bauernhaus
angebauten Saustall als eigenes Gebäude mit einer Kammer für einen Knecht im Dachgeschoß.
10. Stauraum für Jauchen/Gülle/Mistgerätschaften und zugleich Abdeckung einer Güllegrube

2 – Wasserwaage

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3 – Rauhbank – Hobel
Durch die große Auflagefläche können auch größerer Bretter schön plan gehobelt werden.

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4 – Federhobel
Für Nut- und Federbretter mit tiefenverstellbarem Anschlag

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5 – Falzhobel
In verschiedenen Dicken werden sie für Fälze in allen Variationen verwendte, z.B. bei Türen.

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6 – Speichenspanner
Aus dem Wagnerhandwerk: Damit können beim Bau eines Rades die Speichen zwischen Außen- und Innenrad eingezogen werden.

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7 – Markiereisen – Brenneisen
Die Buchstaben „SN“ stehen für Stefan Niederseer. Mit diesen Initialen wurden die eigenen Werkzeuge markiert, auch einige der hier ausgestellten.

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8 – Hohldechsel

Zum feineren Aushöhlen von Rinnen und Brunnen. Der „größerere Bruder“ hängt unweit von hier an der Wand vor der Türe in die Schindelrichthütte

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9 – Schraubzwinge

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10 – große Schraubzwinge

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11 – Handhobel

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12 – Bankhaken
Man könnte meinen, ein Winkel – ist es aber nicht! An einer Hobelbank (Werkbank) gibt es zum Einspannen größerer Werkstücke Löcher, in die der Haken eingeschoben wird und somit als Anschlag dient. Einfachere Haken waren oftmals aus Metall (siehe unsere kleine Bar in der Schindelrichtütte).

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13 – Zirkel

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14 – Holzbohrer
in unserer Gegend „Neiger“ genannt

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15 – Schraubzwinge

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16 – Gratsäge
…zum Einsägen der Gratleisten bei Holzverbindungen bei Tischen, Türen… Mit dem Anschlag kann der Schnitt bis zu einer deffinierten Tiefe gemacht werden.

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17 – Brustleier
Wie der Name sagt, lehnt man sich mit der Brust auf den Knauf um genug Druck aufzubauen.

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18 – Lotschnur

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19 – Nuthobel
mit den verschiedensten Einstellmöglichkeiten können von einfacher Nut und Feder bis hin zu Fälzen Werkstücke wie Böden, Schalungen, Korpusbrettverbindungen ausgehobelt werden.

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20 – Lotschnur

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21 – Stichsäge

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